Wissenschaftler des WIdO und des IQWiG publizieren eine gemeinsame Analyse. In der Studie wird festgestellt, dass Patienten mit Diabetes, die anstelle von Humaninsulin das langwirksame Analoginsulin Glargin in hoch dosierter Form verwenden, häufiger an Krebs erkranken. Dabei handelt es sich um einen statistischen Zusammenhang zwischen der Verordnung von hoch dosiertem Glargin und einem höheren Krebsrisiko, für den neben oder anstelle des hoch dosierten Glargins noch andere, bisher unbekannte Faktoren ursächlich sein könnten. Von den meisten untersuchten Patienten wurde Glargin nur in relativ niedrigen Dosierungen eingesetzt, allerdings verwendeten rund 5 Prozent der Patienten Glargin in mehr als 50 Einheiten täglich.
Grundlage der Analyse, die das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) zusammen mit Mitarbeitern des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) erstellt hat, waren die Daten von fast 130.000 deutschen Patienten mit Diabetes, die zwischen Januar 2001 und Juni 2005 mit Humaninsulin oder den Analoginsulinen Lispro (Handelsname Humalog), Aspart (Novorapid) oder Glargin (Lantus) behandelt worden waren. Die Analyse wurde jetzt in der Fachzeitschrift Diabetologia, dem offiziellen Organ der European Association for the Study of Diabetes (EASD) veröffentlicht.